Meine Sprachbiografie

In this series, I present some of the articles I presented in Dr. Ecke‘s course: Advanced German Usage. The course took place in Fall 2024. Ich beherrsche insgesamt vier Sprachen: Kalenjin (Muttersprache), Suaheli (Lingua Franca und Nationalsprache), Englisch (National- und Amtssprache) und Deutsch (berufliche Sprache). Meine Fähigkeiten in diesen Sprachen variieren je nach deren Nutzung…

In this series, I present some of the articles I presented in Dr. Ecke‘s course: Advanced German Usage. The course took place in Fall 2024.

Ich beherrsche insgesamt vier Sprachen: Kalenjin (Muttersprache), Suaheli (Lingua Franca und Nationalsprache), Englisch (National- und Amtssprache) und Deutsch (berufliche Sprache). Meine Fähigkeiten in diesen Sprachen variieren je nach deren Nutzung im Alltag.

Meine Muttersprache Kalenjin konnte ich von klein auf sehr gut sprechen. Das war meine erste Sprache, denn zu Hause sprachen meine Eltern Kalenjin mit mir. Doch als ich zur Schule ging und im Alter von fünf Jahren, verlor ich viele Wörter und den Akzent. Der Grund dafür war, dass es in der Schule strikte Regelungen gegen die Muttersprache gab und diese unterdrückt wurde. Englisch wurde bevorzugt, und es gab sogar Konsequenzen für diejenigen, die ihre Muttersprache sprachen.

Suaheli lernt man informell in der Umgebung, aber es wird in der Schule weiter vertieft. Das Problem ist, dass sich Suaheli in Kenia zu einem eigenen Dialekt entwickelt hat, nämlich Sheng. Dies ist eine neue Sprachform, die sich aus einer Mischung von geografisch bestimmten Wörtern und einer Englisch-Suaheli-Syntax zusammensetzt. Das Problem mit diesem Dialekt ist, dass er sich schnell verändert, und was vor fünf Jahren angesagt war, ist mittlerweile aus der Mode gekommen. Dennoch kommunizieren die meisten Kenianer*innen in diesem Dialekt – ich schätze, etwa 80 %.

Englisch wurde mir offiziell in der Schule ab dem Kindergarten beigebracht, und Deutsch begann ich in der Sekundarschule zu lernen. Ich bedauere, dass ich mich mittlerweile in meiner Muttersprache nicht mehr so fließend ausdrücken kann. Wenn ich zu Hause bin, möchte ich so viel wie möglich über mein Dorf entdecken und mich mit Freunden aus meiner Kindheit verbinden. Doch aufgrund dieser Lücke fühle ich mich oft als „Othered“ und werde quasi als Fremder angesehen.

Ich bin jedoch dankbar, dass ich durch diese „vielen“ Sprachen viele Möglichkeiten hatte und die Welt auf eine Weise erreichen konnte, die nicht möglich gewesen wäre, wenn ich nur zwei Sprachen beherrscht hätte. Ich glaube, es ist eine Frage der Weltmacht und der Rolle, die Sprache darin spielt.

Beim Schreiben kann ich problemlos auf Englisch schreiben. Im Deutschen habe ich ab und zu Schwierigkeiten, insbesondere bei komplexem Wortschatz. Suaheli und Kalenjin sind für mich etwas schwieriger, da wir in diesen beiden Sprachen kaum schreiben. Der Fokus liegt auf dem Sprechen, weshalb ich sie zwar spreche, aber mit einem „englischen“ Akzent.

Ich habe Deutsch und Englisch gelernt, da diese Sprachen als global und relevant für den Markt betrachtet werden. Es eröffnen sich viele Türen, wenn man diese Sprachen beherrscht. Darüber hinaus habe ich Deutsch leidenschaftlich gerne gelernt, weil ich ein sprachliches und soziales Interesse daran hatte. Es ist jedoch schwierig, mein Deutsch auf dem aktuellen Stand zu halten, da ich mich in einer englischsprachigen Welt befinde, in der es nur wenige Gelegenheiten gibt, Deutsch zu vertiefen.

Neulich habe ich einen ACTFL-Test gemacht und in allen Fertigkeiten – außer im Hörverstehen – mit „Advanced“ bestanden. Ich habe eine grafische Darstellung meiner Sprachnutzung erstellt. Sie zeigt pauschal, wie sich meine Sprachkenntnisse im Laufe der Zeit verändert haben.

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